Lieblingsband: Who Knew auf dem Immergut

So, erstmal zur Band, etwas ausführlicher. Es muss so bunt in Island sein, denn die Musik schillert in allen Farben, zwar werden vor allem Wolf Parade in Beziehung mit dieser Band genannt, das liegt aber sicherlich eher an der Stimme von Sänger Ármann Ingvi Ármannson, da sie musikalisch doch etwas euphorischer und verspielter sind (da sind Spencers Projekt Sunset Rubdown noch eher als Einfluss zu nennen). Irgendwie klingen sie wie eine Spirale des Glücks, tatsächlich wird einem ganz schwindelig, wenn man sich in diese wunderbaren Songs hinein drehen lässt. Was ich gesanglich auch noch fest gestellt habe, dass ich auch teilweise an Yeasayer erinnert wurde, weshalb ich wahrscheinlich auch beim Album “Bits and Pieces of a Major Spectacle” so überwältigt war. Der Titel bezieht sich übrigens darauf, dass das Album quasi nur Teile des musikalischen Outputs darstellen kann und außerdem im Vergleich zu den Liveshows nur partiell herüber bringt, was Who Knew wirklich ausmacht. Im Interview meinte die Band, dass Ármann nur für Who Knew so singt, als wäre er Spencer Krugs Stand-In, wenn der mal krank wird, er kann eigentlich auch ganz anders, aber diese Stimmlage passt am besten zur Musik.

Das Album wurde teilweise im eigenen Studio Skjön aufgenommen, was übersetzt so viel wie “schief” heißt, weil auch alles zusammen gebastelt wurde und die Band selbst natürlich nicht sonderlich erfahren war mit Produktion und Studio-Equipment etc. Auf Schwedisch heißt “skjön” übrigens “schön”, auch das passt natürlich. Der andere Teil des Albums wurde im Sigur Ros Studio aufgenommen, meine Güte, da wird man schon wieder an isländische Schönheiten erinnert.

Gut, dieses Foto hab ich nicht gemacht (wäre schwer, denn ich bin mit drauf), aber der Moment sei noch einmal hervor zu heben. Nach dem eher spontanen, aber sehr netten Interview (was haben wir gelacht), wollte meine reizende Kollegin unbedingt ein Gruppenfoto für die Lohro Seite machen, man beachte, dass bis auf Gitarrist Snorri Eldjárn Snorrason (nichts geht über isländische Namen) und mir niemand, aber auch wirklich niemand daran interessiert ist, wirklich zu posieren, was aber im Nachhinein betrachtet in Ordnung ist, denn zumindest hat sich eines der Bandmitglieder erbarmt und ich steh nicht alleine wie blöd da und grins in die Kamera – das wäre ein Foto geworden, das eher in die Hall of Shame gepasst hätte. Am darauf folgenden Tag würde die Band übrigens mit den isländischen Kollegen und Freunden Retro Stefson beim Immergut Fußball versagen.

Ich stand das ganze Konzert über in der Fotorinne, da die Show sehr übermütig war, habe ich quasi durchgehend auf den einen goldenen Moment gewartet, in dem ich ein sauberes Sprungfoto hinkriegen würde. Ich hab sogar eins, wo zwei Beinpaare in der Luft schweben, aber das ist von der Schärfe entsprechend mäßig geworden (ich bin halt ein übler Dilettant). Zum neuen Blog-Header hat es dieses Foto dennoch geschafft.

Ich habe so viele Fotos vom Who Knew Keyboarder gemacht, ironischerweise sind so gut wie alle nix geworden, weil der ständig Headbangen musste (aber ist ja gut so, Emotionalität gibt jedem Konzert eine Seele). Deshalb war ich sehr glücklich, dass mir diese eine Aufnahme gelungen ist, das auch noch mit meinem besten Fotokumpel Snorri mit drauf. Dabei ist mir auch aufgefallen, dass es bestimmte Motive gibt, die ich anscheinend favorisiere, da es eine ähnliche Konstellation auf einem meiner The Kissaway Trail Fotos vom Immergut letztes Jahr gibt. Ähnlich häufig sind die Gitarrist/Bassist am Rand des Bildes Formate, so dass der Gitarrenhals ins Leere ragt – bevorzugt ästhetisch beleuchtet. So vorhersehbar bin ich also.

So, nach dieser überschwänglichen Liebeserklärung dürft ihr drei Mal raten, wer mein Lieblingsact auf dem Immergut 2011 war, aber was soll ich machen, diese exzentrischen Indierock-Geschichten kriegen mich immer wieder, da kann ich gar nix machen, Freaks werden halt von Freaks magisch angezogen, seufz.

Man beachte, dass die Gruppenkonstellation der auf dem Foto gleicht, nur mich hab ich mal weg gelassen, Prinzessinnen kann ich nämlich nicht so gut zeichnen, höhö.  Manchmal bin ich selbst erstaunt, wie talentiert ich doch bin….seufz.

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